Diese Mail mit der Bitte um Veröffenttlichung schickte mir mein Bekannter Jörg Mittelbach.
Herzlichen Dank
ich bin es mal wieder (Jörg aus der Weltmetropole Gröditz, berufsbedingt im Toten-Hosen-Dorf tätig). Ich hatte mich kurzfristig wieder entschlossen, mir die Jungs live anzusehen. Die Sucht war zu groß und was gibt es größeres als 'live im Pott' in der Zeche-Lohberg in Dinslaken und ich habe es - wie immer - nicht bereut. Allein der Veranstaltungsort, eine riesige alte aus Ziegeln gebaute Reparaturwerkstatt (im Unterschied zu den klassischen bestuhlten Konzertsäalen) war das Eintrittsgeld wert. Als ich mich in Gedanken versunken vor dem Konzert auf der Zeche umsah, bemerkte ich vier Jungs direkt vor der Halle auf einer Bank sitzend, die sich ein Bier genehmigten - Quaster, Andy, Nick und Lukas. (Ob sie sich auch alle nächste Woche auf dem Hutberg am Bierstand vor dem Gig des Jahres ein Beruhigungspils genehmigen?) Es war ja vorerst das letzte Akkustikkonzert, bevor es dann im Herbst wieder weiter geht. Zwischen vier- und fünfhundert Leute waren da, was dem ganzen in der riesigen Halle eine tolle Art von Klubatmosphere verlieh. Bereits beim ersten Song (Unser Schiff), als Maschine alle aufforderte, nach vorne zu kommen, strömten hundert Leute wie ein Sog direkt an die Bühne und das ganze wurde eine grandiose Session. Ich selbst habe noch nie so nah an der Bühne gestanden, vielleicht fünf Meter entfernt und ringsherum herrschte pure Begeisterung. Natürlich war das Konzert nicht anders als die vorangegangenen Akustik-Gigs, aber als 'das Buch' zu Ende war, wollten die Leute einfach nicht nach Hause und klatschten beim Abspann von Computerträume weiter. Ich bin nach dem Konzert mit einigen Dinslakenern ins Gespräch gekommen, die völlig begeistert und teilweise sogar richtig 'baff' waren weil sie den Eindruck gewonnen hatten, daß da gerade eine große Musiker-Familie eine Wahnsinns-Show abgezogen hat. ...eine wunderschöne Beschreibung! Obwohl es bereits mein viertes Konzert dieses Jahr im tiefsten Westen war, ist es für mich wieder was besonderes, die Puhdys im Westen zu sehen. Da werden noch einige im Herbst folgen.
Das Konzert war ja Teil der Reihe 'Woodtstock Arts Exhibition', organisiert vom Verein 'Viel Good e.V.' und ich habe beide Poster für Euch beigefügt. Danke an Hans-Jürgen (dortiger Mitorganisator vom Verein), der die geklebten Poster fast ohne Beschädigungen von der Wand bekommen hat. Außerdem stellte ich in der Pause fest, daß man dort Regenschirme mit wasserfester Farbe bemalen konnte, die zum dortigen Abschlußfestival Ende Juni versteigert werden. 'Im Stile von Claude Monet' habe ich mit expressionistischer Ausstrahlung auf einen schwarzen Schirm mit weißer Farbe die Namen der Band & Bandmitglieder, Ort und Datum gemalt. Wahrscheinlich werde ich meinen eigenen bemalten Puhdys-Schirm dann ersteigern, falls ich die Millionen aufbringen kann, denn im Merchandising-Sortiment fehlt ja solch ein Artikel.
Wenn ich die Begeisterung der Leute hier gesehen habe, frage ich mich wieder, weshalb die Jungs aufhören? Es ist ja schon einmal schief gegangen und sie haben wieder angefangen. Vielleicht können die vom Puhdys-Forum-Management mal mit deren Frauen reden, denn wenn sie tatsächlich aufhören sollten, wird der Alterungsprozeß beschleunigt. Also bis nächste Woche, wenn der Hutberg brodelt. (Habt Ihr einen Schlachtruf für Kamenz nächste Woche - 'Revival 2016'?)
Rock'n Rollistische Grüße an alle
Jörg
Habe ich hiermit ausgerichtet, Jörg Andreas